Komet C/2017 T2 Panstarrs
Sehr viele Kometen werden von dem 1.8m Teleskop Pan-STARRS 1 auf Hawaii entdeckt. So auch dieser Komet, der sich auf einer fast parabolischen Bahn bewegt und zumindest von unserer Generation nicht wieder gesehen werden kann. Seinen geringsten Erdabstand hatte dieser Komet schon Ende Dezember, aber das Perihel steht noch aus. Das wird er Anfang Mai erreichen mit 1,7 AU Abstand zur Sonne, also etwa auf Höhe der Marsbahn.
Der weitere Bahnverlauf des Kometen bis hin zum Perihel ist äußerst glücklich für die Beobachter der Nordhalbkugel. Ende Januar befindet sich Panstarrs noch im Perseus und bleibt zirkumpolar die nächsten Monate. Mitte Februar wandert er in die Kassiopeia und im April in die Giraffe. Die scheinbare Bewegung am Himmel ist angenehm langsam, so daß man sich über die Wochen gut orientieren kann. Zum Mai hin nahe dem Perihel beschleunigt dann der Komet seine Bewegung etwas in die Richtung Großer Bär und geht Ende Juni in die Jagdhunde und Mitte Juli in das Sternbild Haar der Berenike. Die Helligkeit und die Horizonthöhe schwindet zusehends so daß er im Juli nur noch für ambitionierte Amateurastronomen seinen Charm hat.
Panstarrs hat leider nicht das Potential für einen Jahrhundertkometen. Wir freuen uns mittlerweile aber schon, wenn ein Komet wenigsten einstellige Helligkeitswerte erreicht. Seine maximale Helligkeit erreicht Panstarrs Anfang bis Mitte Mai mit prognostizierten 8.5 mag. Überraschungen sind wie immer möglich aber wenig wahrscheinlich.
Anfang Februar hat Panstarrs eine Helligkeit von ca. 9.5 mag. Wer sich schon öfter mit der Kometenbeobachtung auseinander gesetzt hat weiß, daß sich die Helligkeitsangabe summiert über die ganze Fläche ergibt. Damit ist selbst ein 9,5 mag Komet schon nahezu unmöglicher Kandidat für einen normalen Feldstecher. Wer stadtnah beobachtet, hat bei so einem flächigen Objekt selbst mit größerer Öffnung wenig Chancen. Insofern darf man formulieren, daß Panstarrs selbst im Helligkeitsmaximum für die meisten ein Teleskopobjekt bleiben wird. Für größere Optiken (ab 8 Zoll) allerdings ist Panstarrs duchaus interessant und zeigt da einen mehr oder weniger ausgeprägten Schweifansatz.
Die beste Beobachtungsperiode ist sicherlich die mondlose Zeit im Mai. Durch den abnehmenden Mond verlängert sich der Beobachtungszeitraum ab Mitte Mai immer weiter in die Nacht hinein bis zum Neumond am 22. Mai. Der zunehmende Mond Ende Mai stört dann die frühen Abendstunden immer mehr bis dann Ende Mai Mond und Morgendämmerung dieses Fenster geschlossen haben. Schwieriger haben es alle Beobachter auf den höheren geographischen Breiten, weil dort die Mitternachtssonne den Nordhorizont aufhellt. Diese sollten das mondlose Zeitfenster im April nutzen.
Ebenso ist Panstarrs für alle Fotografen interessant und hier spielt die Öffnung und die Brennweite zunächst eine eher untergeordnete Rolle. Sogar eine Kamera auf einem feststehenden Stativ würde zum bloßen Nachweis schon genügen. Für alle die mit einer Nachführung ausgestattetet sind, ist Panstarrs ein einfacher Einstieg in die Kometenfotografie. Wegen der langsamen Bewegung des Kometen gegenüber den Sternen, kann man vergleichsweise lange einem Stern nachführen, ohne dass Panstarrs dabei unscharf wird.
Es gibt auch einige nette Begegnungen von Panstarrs mit anderen Deep Sky Objekten. So zieht er in der Nacht vom 23. auf den 24. Mai an der Galaxiengruppe um M81/M82 im Abstand von ca. 1 Grad vorbei. Am 26. Mai ist er dann bei IC 2574 (20 Bogenminuten), am 16. Juni bei M 109 (39 Bogenminuten) und dann trifft er noch M106 am 24. Juni (50 Bogenminuten).
C/2017 T2 Panstarrs: Helligkeiten etwas optimistisch
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