Komet C/2023 P1 Nishimura
Dass nicht nur automatische Überwachungsprogramme Kometen entdecken, zeigt C/2023 P1 Nishimura. Der japanische Amateurastronom Hideo Nishimura entdeckte auf seinen Aufnahmen am 11. und 12. August einen sonnennahen Kometen, der nun seinen Namen trägt.
Leider gibt der neue Komet nur ein kurzes Stelldichein am Himmel und für europäische Bedingungen bleibt es eine Herausforderung mit der Horizontsicht. Prognostiziert sind Helligkeiten bis ca. 3 mag, die jedoch nicht mehr für uns sichtbar sein werden.
Aktuell (20. August) befindet sich der Komet im Sternbild Zwillinge am Morgenhimmel bei ca. 8.5 mag. Bei einer Horizonthöhe von nur ca. 10 Grad bei astronomischer Dämmerung ist das eine Herausforderung für die meisten. Diese tiefe Horizontstellung wird er bis zu seinem Sichtbarkeitsende nach der ersten Septemberwoche nicht ändern, aber seine Helligkeit noch ca. 3 Magnituden steigern. Vielleicht schafft er es an einem klaren Morgen in den ersten Septembertagen auf eine Sichtbarkeit mit freiem Auge.
Der weitere Pfad von Nishimura geht von den Zwillingen in den Krebs. Das Optimum seiner Sichtbarkeit liegt zwischen dem 3. und 7. September. Ab dem 10. September ist er im Morgenlicht verschwunden. Wer einen Kompass hat, kann sich ziemlich exakt nach Osten ausrichten und dort zur richtigen Zeit ab ca. 4.30 Uhr bis ca. 5.15 Uhr an den Horizont spähen, vorzugsweise mit einem Fernglas.
In den letzten August-Tagen können noch die beiden Hauptsterne der Zwillinge, Castor und Pollux, eine Aufsuchhilfe sein. Am 26. und 27. August ist Nishimura direkt unterhalb der Verlängerungslinie der beiden Sterne, wandert dann aber weiter Richtung Krebs. Leider gibt es da keinen hellen Stern mehr, der als Anhaltspunkt dienen kann. Allein der 20 Grad weiter westlich liegende Procyon mag Anfang September eine Hilfe sein, die Horizonthöhe richtig einzuschätzen.
Wenn auch die visuellen Bedingungen eher herausfordernd sind, ergibt sich für die Fotografen ein durchaus reizvolles Motiv. Mit modernen Kameras reicht fast alles, um den Kometen aufs Bild zu bekommen, selbst das Smartphone im "Astro-Modus". Einfach auf ein feststehendes Stativ eine Kamera mit kurzer Brennweite setzen und Richtung Osthorizont ausrichten. Die Belichtungszeit passt man an die zunehmende Helligkeit der Himmels an. Eine Kamera kann natürlich keinen schlechten Himmel überlisten. Wenn der Dunst zu stark ist, hilft das aus nicht weiter.
Eine Aufsuchkarte mit dem Programm SkyChart (Cartes du ciel) vermittelt die schwierigen Sichtbedingungen. Die Koordinaten sind für jeweils 4.45 Uhr MESZ berechnet.
Datum | REC | DEC | mag |
---|---|---|---|
2023-08-29 | 8h20m10.4s | +23°07'51" | 7.1 |
2023-08-30 | 8h27m24.6s | +23°22'24" | 6.9 |
2023-08-31 | 8h35m12.3s | +23°35'52" | 6.7 |
2023-09-01 | 8h43m36.9s | +23°47'45" | 6.4 |
2023-09-02 | 8h52m42.0s | +23°57'30" | 6.1 |
2023-09-03 | 9h02m31.2s | +24°04'23" | 5.9 |
2023-09-04 | 9h13m08.1s | +24°07'30" | 5.6 |
2023-09-05 | 9h24m36.0s | +24°05'46" | 5.3 |
2023-09-06 | 9h36m57.4s | +23°57'50" | 5.0 |
2023-09-07 | 9h50m13.5s | +23°42'08" | 4.7 |
2023-09-08 | 10h04m23.9s | +23°16'54" | 4.4 |
2023-09-09 | 10h19m25.0s | +22°40'10" | 4.1 |
2023-09-10 | 10h35m10.2s | +21°49'54" | 3.7 |
2023-09-11 | 10h51m27.9s | +20°44'15" | 3.4 |
2023-09-12 | 11h08m01.9s | +19°21'44" | 3.1 |