Von den Medien wurde sie zur Super-Mondfinsternis hochgejubelt und natürlich durften allerlei Weltuntergangsszenarien nicht fehlen. Wer sie beobachten hat, wird ein faszinierendes Schauspiel gesehen haben. Da wir nun die Finsternis schon wieder als Vergangenheit bezeichnen können, scheint der Weltuntergang aber wieder einmal nur mal in den Köpfen stattgefunden zu haben.
In weiten Teilen Deutschlands war der Himmel prächtig und einer wahre Bilderflut ergießt sich in das www trotz der fortgeschrittenen Zeit zu der Spektakel stattgefunden hat. Noch nie hatten Amateure so viele und exzellente Möglichkeiten, Aufnahmen von so einer MoFi zu machen. Dabei entstehen auch richtige Kunstwerke mit Motiv im Vordergrund und riesigem Mond im Hintergrund. Wer auch nur ein wenig technisches Hintergrundwissen hat, weiß natürlich daß die vergleichsweise riesige Mondabbildung nichts mit der berüchtigten Super-Mond-Stellung zu tun hat. Ganz simpel: der Fotograf stand mit großem Tele sehr weit weg von seinem Motiv im Vordergrund.
Der Mond war wegen seiner Perigäums-Stellung ca. 14% größer als im Apogäum. Ohne besondere Aufmerksamkeit oder dem nachmessen des Durchmessers auf dem CCD-Chip hat man davon jedoch sonst nichts bemerkt. Ein anderer Effekt jedoch führte zu einem beeindruckend großen Mond, nämlich die sogenannte "Mondtäuschung". Die Finsternis war insbesondere gegen Ende ziemlich tief am Horizont. Dort führen physiologische Effekte dazu, daß man den Eindruck von einem viel größeren Mond gewinnt wie hoch am Himmel. Daß dem tatsächlich so ist, ist gut dokumentiert, wenn auch die physiologischen Ursachen noch nicht ganz entschlüsselt sind.
Diese Mofi hat mit ihrer recht dunklen Farbe überrascht. Bei klarem Himmel und dunklem Mond sahen wir einen prachvollen Himmel mit Wintermilchstarße von Horizon zu Horizont. Lange Belichtungszeiten ermöglichten so, die Sterne im Hintergrund abzubilden. Obiges Bild zeigt eine Aufnahme mit einem Takahashi Epsilon mit 530 mm Brennweite und einer Belichtungszeit von 2 s.
Das unten stehende Bild ist mit dem 18 Zoll Newton der Sternwarte Diedorf bei 2 m Brennweite entstanden.