Highlight des Monats – partielle Sonnenfinsternis am 4. Januar
von Winfried Kräling
Zu Beginn des neuen Jahres soll in diesem Beitrag eine kleine Jahresübersicht den Leser auf die Highlights des kommenden Jahres hinweisen. Im Jahr 2011 ereignen sich vier partielle (Sonne ist teilweise verfinstert) sowie zwei totale Mondfinsternisse. Bereits am 4. Januar kann in den Morgenstunden bei klarem Wetter die erste Sonnenfinsternis beobachtet werden. Auch die totale Mondfinsternis am 15. Juni kann teilweise gesehen werden und das Ende der totalen Mondfinsternis ist in Deutschland in ihrer Endphase sichtbar.
Alle hellen Planeten zeigen sich 2011 am Firmament; Merkur ist in der ersten Januarhälfte am Morgenhimmel zu sehen (siehe Zusatzgrafik), weiterhin zeigt er sich Mitte März am westlichen Abendhimmel und Ende August / Anfang September sowie Ende Dezember nochmals morgens knapp über dem östlichen Horizont. Venus kann als strahlender Morgenstern von Januar bis Ende Juni ebenfalls am östlichen Morgenhimmel gesehen werden. Ende Oktober bis über das Jahresende hinaus erscheint Venus als Abendstern in westlicher Richtung. Der rote Planet Mars steht in der ersten Jahreshälfte unbeobachtbar am Taghimmel, ab Mitte Juli erscheint er zögerlich am Morgenhimmel, um seine Sichtbarkeit bis zum März 2012 weiter auszubauen. Jupiter zeigt sich ebenfalls ab Ende Mai am Morgenhimmel, Ende Oktober kann er dann die ganze Nacht über gesichtet werden. Die beste Beobachtungszeit für den Ringplaneten Saturn ist der April, doch schon von Jahresbeginn an (siehe Zusatzgrafik) bis Mitte August ist Saturn wieder beobachtbar. Seine zweite Sichtbarkeitsperiode beginnt Mitte November 2011.
Der Glanzpunkt des Monats ist die partielle Sonnenfinsternis am 4. Januar. Gleich zu Beginn dieses Beitrages soll allerdings darauf hingewiesen werden, dass die Beobachtung nur mit geeigneten Filtern erfolgen darf – Sonnenschutzbrillen (diese sind zumeist bei Optikern erhältlich) für das bloße Auge und Objektivfilter (Astrofachgeschäfte) für Ferngläser und Teleskope – da die die Beobachtung mit dem ungeschützten Auge zu schweren Augenschäden führen kann. Die Finsternis beginnt für die meisten Orte in Deutschland bereits kurz vor Sonnenaufgang, das heißt, bei Sonnenaufgang zeigt sich der Mond bereits als kleine „Delle“ am Sonnenrand. Zum Höhepunkt der Finsternis, die in der Mitte Deutschlands gegen 9:20 Uhr erreicht wird, ist die Sonne bis zu 76% (Basel 66%, Marburg 71% und Rostock ca. 75%) verfinstert. Die Finsternis endet je nach Standort zwischen 10:36 Uhr und 10:55 Uhr.
Zu Beginn der Abenddämmerung strahlt in süd- bis südwestlicher Richtung Jupiter, der nach dem Mond das hellste Objekt am Abendhimmel ist. Der Einsatz in der Sternkarte zeigt die Größenverhältnisse der Planeten Jupiter, Saturn, Venus und Merkur im gleichen Maßstab, wie sich diese Himmelskörper in einem leistungsstarken Teleskop zeigen. Jupiter imponiert durch seine scheinbare Größe, doch auch im absoluten Vergleich führt er die Rangliste im Planetensystem an. Sein Durchmesser übertrifft den unserer Erde um das 11- fache. Jupiter hat 63 Monde, von denen die vier hellsten bereits gesehen werden können.
Bereits am Neujahrsmorgen bietet sich ein imposanter Anblick am Morgenhimmel – neben der schmalen, abnehmenden Mondsichel zeigen sich gleich drei helle Planeten in südöstlicher Richtung in der Morgendämmerung (siehe Zusatzgrafik). Es sind Saturn, Venus und der nur selten sichtbare Planet Merkur.
Der Planet Saturn zählt auch zu den Riesenplaneten, sein Durchmesser ist 9,5-mal größer als der der Erde. Hinzu kommt noch das beeindruckende Ringsystem, das bereits in kleineren Teleskopen sichtbar ist. Saturn findet man im Januar im Sternbild Jungfrau, oberhalb des Fixsternes Spica. Unübersehbar hell strahlt im Januar Venus als Morgenstern. Venus zählt zu den erdähnlichen Planeten, mit einem Durchmesser von 12104 Kilometer ist dieser Planet fast gleich groß wie unsere Erde, die einen Äquatordurchmesser von 12756 Kilometer aufzuweisen hat. Merkur, der wie oben bereits erwähnt, kann als innerster Planet für nur wenige Wochen im Jahr gesehen werden, die meiste Zeit steht er gemeinsam mit der Sonne unbeobachtbar am Taghimmel. Wer Merkur beobachten möchte, sollte dies in den beiden ersten Januarwochen tun, da Merkur danach wieder zu nahe an der Sonne steht. Merkur zeigt ähnlich wie Venus im Teleskop eine deutliche Phase, allerdings sind Details auf Merkur wegen der horizontnahen Stellung nur schwer zu erkennen.
Am Fixsternhimmel wird es winterlich, markante Wintersternbilder wie Fuhrmann, Stier und Orion beherrschen die Szenerie und unterhalb der drei Gürtelsterne im Orion kann bereits mit dem bloßen Auge ein verwaschenes Objekt gesichtet werden, es ist M42 – besser bekannt als der große Orionnebel.