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Sirius funkelt auch im März in allen Regenbogenfarben

von Winfried Kräling

Monatshimmel März 2010
Sternbild Großer Hund mit Objekten

Der März ist der typische Frühlingsmonat; am ersten Tag des Monats beginnt der meteorologische  und am 20. März der astronomische Frühling. Nach dem diesjährigen langen und strengen Winter können wir jedoch im März nach dem Naturkalender mit dem Vorfrühling rechnen, der mit der Blüte von Schneeglöckchen und Krokussen beginnt. Auch am Himmel drängen von Osten her Frühlingssternbilder wie Krebs, Löwe und Wasserschlange ans Firmament, während am westlichen Himmelsgewölbe noch Wintersternbilder wie Orion, Zwillinge und Großer Hund verharren. Am 28. März sorgt die Umstellung der Uhren auf die Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ) für eine Stunde längere Helligkeit in den Abendstunden.

Aufmerksame Beobachter konnten bereits im Februar wieder Venus als Abendstern über dem südwestlichen Horizont erkennen. Im März baut Venus ihre Beobachtungszeit weiter aus, und in einem Teleskop lässt sich eine noch fast volle leuchtend helle Scheibe erkennen (siehe Karteneinsatz). In der letzten Monatsdekade kann auch Merkur mit Hilfe eines Fernglases unterhalb der Venus gesichtet werden.

Mars, der in den Vormonaten noch ein beliebtes Fernrohrobjekt war, entfernt sich allmählich von der Erde, was auch an der abnehmenden Helligkeit erkannt werden kann. Dennoch kann man in mittleren Amateurteleskopen auch im März noch das eine oder andere Detail seiner Oberfläche erkennen.

Schmuckstück am Himmel ist jedoch Saturn, der in der Nacht des 21./22. März der Sonne gegenübersteht und somit die ganze Nacht gesehen werden kann. Wie aus dem Sternkarteneinsatz ersichtlich ist, übertrifft Saturn die scheinbare Größe der anderen Planeten deutlich und sein Ringsystem ist im März auch wieder gut zu erkennen.

Wie bereits eingangs erwähnt, ist im März das Sternbild Großer Hund (siehe Zusatzgrafik) noch gut am Abendhimmel zu sehen.  Besonders in sehr klaren Nächten, wenn die Wärme des Tages in den Weltraum abgestrahlt wird, klingeln an vielen Sternwarten die Telefone. Grund dafür ist ein hell strahlendes Gestirn in südlicher Richtung, das mal rot, mal grün oder auch blau leuchtet. Erfahrene Sternfreunde wissen gleich, dass der besorgte Anrufer Sirius, den hellsten Fixstern des Himmels meint, der häufig – bedingt durch starke Turbulenzen der Erdatmosphäre (Szintillation, von lateinisch scintillare: „funkeln, flackern“) - in allen Regenbogenfarben funkelt. Durch seine große Helligkeit und seine niedrige Stellung über dem Horizont ist er besonders anfällig für die Luftunruhe unserer Atmosphäre. Sirius, der Hauptstern des Sternbildes Großer Hund, ist etwa 1,7mal  so groß wie unsere Sonne. Seine große Helligkeit verdankt er seiner Nähe zur Sonne, mit einem Abstand von „nur“ 8,7 Lichtjahren zählt er quasi zu unseren Nachbarn in unserer Galaxie; nur acht Sterne stehen uns näher als Sirius. Die wahre Farbe von Sirius ist weiß-blau, was auch ein Indiz dafür ist, dass die Oberflächentemperatur mit 10.000K größer als die unserer Sonne  mit etwa 6.000K ist.  Sirius, oder präziser Sirius A hat einen Begleiter mit der Bezeichnung Sirius B (siehe Einsatz Zusatzgrafik), der den Hauptstern in etwa 50 Jahren umrundet. Sirius B ist nicht leicht zu sehen, da er von Sirius A überstrahlt wird und die atmosphärischen Verhältnisse Mitteleuropas, die meiste Zeit eine Sichtung fast unmöglich machen. Sirius B ist ein so genannter „Weißer Zwerg“ – ein Stern mit der Masse unserer Sonne, aber nur mit dem Durchmesser der Erde. Die Folge daraus ist, das 1 cm³ (etwa ein Fingerhut voll) die Masse von ca. 130 Kilogramm auf die Waage bringen würde.

Neben Sirius bietet das Sternbild Großer Hund (lat. Canis Major, Abk. CMa) noch einige Leckerbissen für Ferngläser und kleine Teleskope. Der offene Sternhaufen M41 kann in dunklen Nächten bereits mit dem bloßen Auge als schwacher Nebelfleck gesehen werden, aber bereits in einem Fernglas ist M41 als Sternhaufen zu erkennen. Der Doppelstern 145 CMa wird häufig als „Albireo (=wunderschöner Doppelstern am Sommerhimmel) des Winterhimmels“ genannt. Tatsächlich erkennt man schon in einem guten, auf einem Stativ befestigten, Fernglas oder einem kleinen Fernrohr den orangefarbenen Hauptstern mit seinem bläulichen Begleiter. Dass es sich bei diesem Paar um keinen physischen Doppelstern handelt, der durch Anziehungskräfte an seinen Partner gebunden ist, die nur zufällig in einer Richtung aber räumlich weit getrennt von uns stehen, schmälert das Seherlebnis in keinster Weise. Der Sternhaufen NGC 2360 ist ein weiteres Fernglasobjekt, für NGC 2362 ist ein Teleskop zu empfehlen. Dies gilt auch für den Gasnebel NGC 2359 (Einsatz in Zusatzgrafik) der in mittelgroßen Teleskopen mit 8-Zoll Spiegeldurchmesser als verschwommener Nebel zu erkennen ist. Ein UHC-Filter (Ultra High Contrast Filter) hilft die natürliche und künstliche Himmelshelligkeit auszufiltern und wie von Zauberhand offenbart sich dem Beobachter  ein heller und detailreicher Gasnebel, der zu den schönsten des Winterhimmels zählt.

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